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Das institut bild.medien beteiligte sich an der Ausstellung Experimentale, des Heinrich-Heine-Instituts der Stadt Düsseldorf, mit zwei Stationen und präsentierte Projekte von Studierenden zum Forschungsbereich poetry/film. Gezeigt wurden »Zwischenräume. Wörter und Bilder« – kurze filmische Miniaturen zu ausgewählten Gedichten von Jürgen Nendza und anderen Autoren, sowie »Typoclips für Stadtlandfluss« – Lyrikillustrationen zu ausgewählten Gedichten aus der Poesie-Anthologie »Stadtlandfluss«. Die Lyrik-Animationen bestehen aus ihrem ureigensten Material, den Buchstaben, Wörtern und Zeilen.

Aussteller Studierende

Ma.Guadalupe Carrilo, Vanessa Neuber Schröder, Stephan Lengersdorf, Charlotte Staab, Jill Lién Hessenauer, Alicia Colmenares, Raphael Gauch, Julia Golinski, Tina Bornkampf, Sandra Jantos, Elena Derevnina Maika Matthis, Dimitry Schmidt, Ina Rottstegge, Nima Sarwi, Rick Hauck, Tabea Schmidt, Anna Chikviladze

Experimentale. Literatur und Medien

im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf

Unter Literatur versteht man gemeinhin Texte der klassischen Genres Prosa, Gedicht, Drama, dargeboten in einem Buch oder auf einer Bühne. Doch Literatur war und konnte immer auch mehr sein als das: Schon im Barock entwickelten sich ausgeklügelte Figurengedichte, Vorläufer dessen, was man später konkrete Poesie nannte. Und die Rezitation, der lebendige Vortrag, besonders der Poesie, stand in den Anfängen lyrischer Ausdrucksformen, in der Antike, stets im Zentrum.

Im 20. Jahrhundert, als die historischen Avantgardebewegungen damit begannen, die Worte der Dichtung als Material zu begreifen, bildeten sich exemplarische, neue Formen heraus, die sich ganz auf die optische oder akustische Seite der Sprache konzentrierten. Es entstanden die visuelle Poesie und die Lautdichtung, dazu verschiedene Formen performativen Auftretens, die den Rahmen dessen, was man bis dato als Dichterlesung auffasste, sprengten.

Heute sind mit den digitalen Medien ganz neue Formate dazu gekommen: Computer-Animationen, Internet-Poesie, Blogs und Hypertexte sind aktuelle Möglichkeiten, literarische Ausdrucksweisen jenseits des Buches zu inszenieren. Auch Lautdichtung und visuelle Poesie haben mit den aktuellen technischen Möglichkeiten völlig neue Spielfelder gefunden.

Grund genug für das Heinrich-Heine-Institut, in Kooperation mit zahlreichen Partnern aus dem Kontext der Universitäten und Literaturvermittler, eine Art Börse für Literatur jenseits des
Buches zu veranstalten. Die Experimentale widmet sich explizit den Bereichen: Mündlichkeit, wobei alle Bereiche der Live-Dichtung in den Blick geraten, SPOKEN WORD, POETRY SLAM, STORY TELLING etc., aber auch experimentelle akustische Ausdrucksformen wie das NEUE HÖRSPIEL, KLANGKUNST. Ebenso werden visuelle Formen der Literatur exploriert: POETRY CLIPS, ANIMATIONEN, INTERAKTIVE SPIELE, ebenso wie der Aspekt Schriftlichkeit, also die Zukunft der Schrift in digitaler Zeit (TYPOGRAFIE, EBOOKS), aber auch theoretische Ansätze zur Erfassung dieser Entwicklungen. (Text: Heinrich-Heine-Institut)